Konsum vs. Klimaschutz
Leben zwischen Konsum und Klimaschutz
Konsum soll unsere Bedürfnisse stillen. Waren und Dienstleistungen der Wirtschaft helfen uns dabei. Doch welche Bedürfnisse sind eigentlich notwendig und welche werden erst durch mediale Marketingkampagnen ausgelöst?
Unsere heutige von Wohlstand geprägte Gesellschaft hat sich zunehmend zu einer Wegwerfgesellschaft entwickelt. Bedingt durch technische Revolution und Zugang zu bezahlbaren Gütern hat sich ein problematischer Lebensstil entwickelt: Spontankäufe und Shoppingerlebnisse gehören für viele zum Alltag dazu.
Beispiele für Spontankäufe - Dinge, die man unüberlegt konsumiert
-
Kaugummi an der Supermarktkasse
-
Convenience Food - Der To Go-Kaffee am Morgen oder das abgepackte Mittagessen
-
Kleidung für ein einmaliges Event
Besonders in der Fashion-Branche ist dieser von Schnelllebigkeit geprägte Wandel spürbar. Tägliche neue Trends, Instagram-Hauls und ständige Rabattcodes regen das Verlangen nach neuer Kleidung an.
Neben erheblichen ökologischen Folgen bedeutet Massenproduktion in der Bekleidungsindustrie vor allem starken Qualitätsverlust. Wir tragen Kleidung nicht nur seltener sondern vor allem kürzer. Es lohnt sich kaum noch Löcher zu flicken. Ein Fast Fashion-T-Shirt kostet nicht viel mehr als eine Reparatur. (Fast Fashion Blog)
Das Resultat: eine Milliarde nicht getragener Kleidungsstücke - und das nur in deutschen Haushalten! (Greenpeace)
Neben der Globalisierung gehört auch die starke digitale Entwicklung zu den Faktoren, die in den letzten Jahrzehnten aus Shopping einen Zeitvertreib gemacht hat. “Ich kann es ja umtauschen oder zurückschicken, wenn es mir nicht gefällt.”
Dem Streben nach Konsumerlebnis und materiellen Besitztümern steht jedoch die aufstrebende Bewegung des Nachhaltigkeitsgedankens gegenüber.
Nachhaltiger Konsum
Dahinter “...steht das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung: Hier und heute so leben, dass überall und auch in Zukunft alle Menschen so leben können.” (Umweltbundesamt)
“Egal welche Produkte wir kaufen, unser Konsum hat Folgen für die Umwelt.” Allerdings gibt es Produkte oder Dienstleistungen, die die Umwelt belasten oder und solche, die klimaneutral sind. (Umweltbundesamt)
Umweltschädliche Beispiele:
-
In vielen Produkten ist Palmöl enthalten, für dessen Anbau in Asien zahlreich Regenwald abgeholzt wird
-
Der Gebrauch von Plastik und insbesondere von Einweg-Plastik
-
Konsum von Fast Food und Fast Fashion
Klimaneutrale Beispiel:
-
“CarSharing ist ein unverzichtbarer Baustein für den klimaneutralen Verkehr der Zukunft.” (Bundesverband CarSharing)
-
Fleischersatzprodukte “Next Level Meats”, die es beispielsweise bei dem Discounter Lidl zu kaufen gibt (Utopia)
-
Auch ein Land, wie das südasiatische Königreich Bhutan, kann klimaneutral sein (Utopia)
Beim Begriff “klimaneutral” ist allerdings Vorsicht geboten, denn er ist nicht gesetzlich geschützt. Wie hängen Konsum und Klimaschutz also zusammen? Wir können mit nachhaltigem Konsum einen großen Beitrag bei der Bewältigung der Herausforderungen des Klimaschutzes leisten.
Klimaschutz
Denn der Klimawandel ist, wie es im IPCC von 2021 (Intergovernmental Panel on Climate Change) heißt, größtenteils menschengemacht. Das Handeln der Bevölkerung, sei es industriell oder der daraus resultierende private Konsum, führt zu enormen Emissionen.
Diese erwärmen unseren Planeten und führen zu den höchsten Temperaturen seit Messbeginn. Die Erderwärmung und ihre Folgen lassen sich allerdings noch begrenzen, doch die Zeit zu Handeln wird knapp.
Immer häufiger auftretende Extremereignisse führen uns diese Dringlichkeit vor Augen. Hitze, Dürre, Starkregen und Fluten werden heftige Auswirkungen auf das Ökosystem, die Landwirtschaft und menschliche Gesundheit haben.
Laut Prognosen steuern wir bis 2100 auf eine Erderwärmung um 3 Grad Celsius zu. (IPCC) Das in Paris festgelegte Ziel sind 1,5 Grad. Wie können wir unser Klima schützen?
Wenn ab sofort CO2 Emissionen und andere Treibhausgase reduziert werden, kann die Erwärmung gestoppt werden. Denn CO2 gehört zu den Haupttreibern.
Wie kann man als Einzelperson im Alltag CO2 einsparen? (Umweltbundesamt)
-
Öffentliche, Carsharing, Fahrrad oder Fahrgemeinschaften nutzen
-
vegan/vegetarisch/bio kochen
-
bewusst auf Konsum von Einwegverpackung verzichten
-
Haus/Wohnung klimafreundlich renovieren
-
Upcycling und Kreisslaufwirtschaft unterstützen
-
Kauf von schnelllebigen Konsumgütern vermeiden
-
Plastikfreie Alternativen nutzen
-
nachhaltig investieren
Häufig scheint ein klimaneutrales oder emissionsfreies Leben mit vielen Einschränkungen verbunden zu sein. Hier geht es nicht um Verbote, sondern um freiwilligen und bewussten Verzicht. Jeder kann sich langsam an nachhaltigen Konsum herantasten, um seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Hier gilt die Devise: Nicht jeder Weg passt zu jedem, aber für jeden gibt es einen Weg!
Neben dem individuellen Handeln als Person, muss selbstverständlich die Politik in Verantwortung gezogen werden. Strukturen müssen sich grundlegend ändern, um die globalen Klimaziele zu erreichen. Hier besteht akuter Handlungsbedarf.
Welche Maßnahmen und welches Tempo die Entscheidungsträger wählen, wird sich im November bei der nächste Weltklimakonferenz in Glasgow herausstellen. Bis dahin können wir alle weiterhin unseren Beitrag leisten.